Die Namib ist wahrscheinlich die ältste Wüste der Welt. Sie erstreckt sich entlang der südwestafrikanischen Küste vom Süden Namibias bis in den Süden Angolas und ist rund 2000 Kilometer lang und bis zu 160 Kilometer breit. Vor allem im Bereich zwischen den namibischen Städten Walvisbay und Lüderitz ist das Landschaftsbild beherrscht von den für die Namib typischen roten Sanddünen, darunter die höchsten Sanddünen der Erde. Die orange Farbe wird durch Eisenoxyd hervorgerufen.
Die Namib ist im gesamten Bereich in Namibia Nationalpark, im Norden der Skeletton Coast Park, Torra Conservancy, Dorob Nationalpark und der größte und am meisten besuchte Park ist der Namib/Naukluft Nationalpark zwischen Walfisbay und Lüderitz. Südlich von Lüderitz bis zur Grenze nach Südafrika ist das Diamanten-Sperrgebiet. Auch in Angola ist die Natur der Namib geschützt, im Reserva de Namibe und Parque Nacional do Iona.
Am spektakulärsten ist diese Dünenlandschaft im Bereich des etwa 65 Kilometer langen Taleinschnittes Sossusvlei und den Salzpfannen Dead Vlei und Hidden Vlei. Nach starken Regenfällen bilden sich hier alle paar Jahre mal flache Seen, ansonsten gibt es hier nur weiße Salzkrusten umgeben von roten Dünen. Vor Jahrhunderten abgestorbene und in der trockenen Luft konservierte Kameldornbäume stehen als bizarre Silhouetten in den Salzpfannen und bieten einmalige Fotomotive vor dem Hintergrund der roten Dünen. Rund 1,5 Millionen Touristen aus der ganzen Welt besuchen jedes Jahr Namibia, die meisten davon besuchen auch das Sossusvlei und Death Vlei. Deutlich ruhiger ist es im Hidden Vlei, was wohl vor allem daran liegt, dass man vom Parkplatz am Ende der Teerstraße etwa 2 Kilometer zu Fuß gehen muss, um das Hidden Vlei zu erreichen. Es ist eben versteckt und noch nicht einmal die einheimischen Fahrer, die Touristen mit Geländewagen zum Death Vlei bringen, können einem genau sagen, in welche Richtung man gehen muss. Wir haben es aber problemlos gefunden. Dabei ist es kaum weniger spektakulär, als das überlaufene Death Vlei. Aber man ist dort wahrscheinlich vollkommen alleine in der Weite der Wüste, ein wirklich tolles Erlebnis!
Auch Tiere gibt es in der Namib. Typische Bewohner, die man immer wieder sieht sind die Oryx Antilopen (Spießböcke) und die Springböcke. Es gibt Hyänen und Schakale, auch Zebras, Gnus und sogar Giraffen kann man in den Randgebieten antreffen. Im Norden gibt es die Wüstenelefanten und auch Nashörner. Auch Löwen, die soganannten Wüstenlöwen oder Sandlöwen, haben sich, vor allem im Norden Namibias an das Wüstenklima angepasst. Bei Garub zwischen Aus und Lüderitz leben seit etwa 100 Jahren verwilderte Pferde, die wahrscheinlich von ausgesetzten Kavalleriepferden und entlaufenen Farmpferden abstammen. Sie haben sich an das Klima angepasst und vermehrt. In den letzten Jahren ist ihr Bestand jedoch stark rückläufig, was neben anhaltender Dürre vor allem durch wieder ausgewilderte Hyänen bedingt ist, die sich regelmäßig die neugeborenen Fohlen holen. Die durch die Dürre geschwächten Pferde können sich gegen die Hyänen nicht wehren. Auch die giftige Puffotter ist in der Namib heimisch, es gibt Skorpione, Sandgeckos, Mulle, Erdhörnchen und andere Kleintiere. Auch einige Vögel sind in der Namib zu Hause, am häufigsten trifft man Siedelweber und Girlitze an. Entlang der Küste, wo die Sanddünen der Namib direkt in den Südatlantik übergehen, findet man Flamingos, Pelikane, Kormorane, Pelzrobben und sogar Pinguine.