Bilder: die Namibpferde
Gallery: The Namib Horses



Die wilden Pferde der Namib.

Ausgesetzte Kavallerie-Pferde, die sich mit entlaufenen Farmpferden vermischten sind wahrscheinlich die Vorfahren der Wüstenpferde.
Sie sind also keine echten Wildpferde, aber werden als eigene Rasse anerkannt: die "Namib-Pferde" oder "Namibs".
Die Heimat der Wüstenpferde ist bei Garub zwischen Aus und Lüderitz, wo sie an einem alten Bohrloch Wasser finden. Ohne dieses Wasserloch könnten sie nicht überleben, sie müssen immer in der Nähe bleiben.
neben der Trockenheit setzen vor allem hungrige Hyänen den Pferden zu. In den letzten Jahren sind alle Fohlen verhungert oder wurden gefressen.
Die Namibs leben und überleben seit rund 100 Jahren hier in der Namib. In dieser Zeit überlebten sie schon viele Dürreperioden in der ältesten Wüste der Welt. Sie schafften es sogar, sich fortzupflanzen und zu vermehren und hier in der Wüste zu etablieren.
In den letzten Jahren haben sich hier in dieser Gegend aber wieder Hyänen angesiedelt. Gesunde, erwachsene Pferde können sich gegen Hyänen wehren, nicht aber Fohlen. Und die Alttiere sind durch die Dürre zu schwach, um die Räuber abzuwehren. Das Zusammenspiel von Dürre und Raubtieren könnte den Namibs zum Verhängnis werden, ihr Überleben ist ungewiss. In den letzten Dürrejahren ging der Bestand drastisch zurück. Alleine im Jahr 2013 rissen die Hyänen 100 Pferde, 50 davon Fohlen. Kein einziges Fohlen überlebte. Das jüngste erwachsene Pferd ist derzeit 7 Jahre alt.

Die aktuelle Situation 2019:
Ende 2018 gab es nach 5 Jahren Dürre endlich ergiebigen Regen. Die Pferde fanden wieder frisches Gras und erholten sich. Fohlen wurden geboren.
Auch die Hyänen waren nicht mehr da, doch sie kehrten zurück. Alle Fohlen bis auf eines wurden gefressen.
Die Situation scheint Anfang 2019 ausweglos, wenn nicht schnell etwas geschieht, werden die Namib-Pferde aussterben. Ein Versuch der Regierung, die Hyänen umzusiedeln scheiterte. Weitere Versuche gab es nicht.

Im Februar 2019 wurden die Hyänen dann abgeschossen! Eine Entscheidung, die nun sehr kontrovers diskutiert wird. Es bestehen unterschiedliche Meinungen, ob diese Maßnahme das Überleben der Pferde sichern kann.
Auch die Tüpfelhyäne ist eine Tierart, die in Namibia vom Aussterben bedroht ist. Und das Gebiet, in dem die Hyänen und auch die Pferde leben, ist Nationalpark. Dieser wurde gegründet, um die Natur zu schützen und sich selbst zu überlassen. Die Hyänen gehören in diesen Lebensraum, für Pferde ist die Wüste als Lebensraum eigentlich nicht geeignet.
Jedenfalls bestehen nun wieder bessere Chancen, dass neugeborene Fohlen überleben können, vorausgestzt die klimatischen Bedingungen sind günstig. Aber auch da sieht es aktuell sehr schlecht aus. Die Regenzeit 2019 ist praktisch komplett ausgefallen, abgesehen von vereinzelten spärlichen Schauern gab es keinen Regen. Namibia macht gegenwärtig eine der schlimmsten Dürren seiner Geschichte durch.
Das Fortbestehen der Namib-Pferde ist also weiterhin ungewiss, sie sind nach wie vor akut vom Aussterben bedroht.

Links zum Thema:
gondwana-collection: die-wilden-pferde-der-namib-sind-vom-aussterben-bedroht
namibia-hyaenen-abgeschossen-wildpferde-gerettet